Wirkungsmodellierung und Interventionsdesign

Wirkungsmodellierung und Interventionsdesign, PuzzlemetapherIn Programmen und Projekten ist Lernen aus Fehlern ist ein wichtiges Prinzip. Denn selbst mit bester Planung sind niemals alle Probleme vorhersehbar. Trotzdem sind die besten Fehler jene, die gar nicht erst begangen werden, weil man sie vorab als vermeidbar erkannt hat.

Ein hilfreiches Werkzeug für ein in diesem Sinne vorausschauendes Interventionsdesign (Maßnahmenentwicklung, Projekt- und Programmplanung) ist die Wirkungsmodellierung.

Wirkungsmodelle stellen die Wirkungsketten und ‑mechanismen dar, mittels derer Aktivitäten zu Veränderungen führen sollen. In vielen Evaluationskontexten haben sie sich in den vergangenen Jahren als selbstverständliches Werkzeug etabliert, obwohl sie ursprünglich kein Instrument der Evaluation, sondern des Interventionsdesigns sind.

Wirkungsmodelle können im gesamten Lebenszyklus von Projekten, Programmen und anderen Maßnahmen wichtige Funktionen erfüllen, v.a. zur Plausibilitätsprüfung während der Projektplanung, aber auch als Orientierungsrahmen für die Projektumsetzung, als Bezugspunkt für die Evaluation oder als Kommunikationsmittel bei der Dokumentation des Projekts.

Damit sie ihre Aufgaben erfüllen können und nicht nur dekoratives Beiwerk bleiben, müssen Wirkungsmodelle sowohl inhaltlich als auch in der konkreten Gestaltung auf ihren Einsatzzweck hin ausgerichtet werden:

  • Welche Variante von Wirkungsmodell (z.B. logisches Modell, Programmtheorie, Theory of Action, Theory of Change, Kaskadenmodell) ist für welchen Einsatzzweck die passende?
  • Brauchen wir ein normatives Modell, das ex ante einen „Bauplan“ für die Maßnahme und seine erwartete Wirkung darstellt, oder ein deskriptives Modell, das sie ex post so beschreibt, wie sie realisiert wurde und funktioniert hat?
  • Wie gehen wir bei der Entwicklung des Wirkungsmodells vor?
    • Wer ist dabei in welcher Form einzubeziehen?
    • Welche etablierten theoretischen Ansätze der Sozialforschung (z.B. Psychologie, Erziehungswissenschaft, Soziologie, Politologie) können bei der Modellentwicklung genutzt werden?
    • Wie kann die Expertise der Praxis bei der Modellentwicklung einfließen?
  • Wie können Wirkungsmodelle ex ante auf ihre Plausibilität und ex post auf ihre empirische Bewährung geprüft werden?
  • Wie kann sich unser Wirkungsmodell an Veränderungen der Maßnahme im Lebenszyklus anpassen?
  • Können Wirkungsmodelltypen (Programm-Archetypen) die Entwicklung unserer Modelle erleichtern?

Wirkungsmodellierung und Interventionsdesign können dazu beitragen, Aktivitäten bereits vor ihrer Realisierung daraufhin zu überprüfen, inwiefern sie im konkreten Handlungsfeld realisierbar, erfolgversprechend und ausreichend zur Erreichung von Wirkungszielen sind. Gerne begleite ich Sie dabei ab der ersten Projektidee und unterstütze Sie beim Aufbau der erforderlichen Kompetenzen.